Boomer fragen, Gen Z promptet
Wie Altersgruppen ChatGPT völlig unterschiedlich nutzen – von Google-Ersatz bis Betriebssystem
18.06.2025 5 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge der KI Kantine spricht Buschi darüber, wie unterschiedlich verschiedene Generationen mit KI umgehen. Während die Boomer ChatGPT vor allem als clevere Suchmaschine nutzen, bauen sich Studierende aus der Generation Z damit schon ein eigenes digitales Betriebssystem. Dazwischen liegt eine spannende Bandbreite von Anwendungsfällen – von Karriereberatung bis zur Prompt-Tarnung. Ein unterhaltsamer Überblick über ein ernstes Thema: Wer heute noch nicht mit KI arbeitet, verpasst mehr als nur einen Trend.
In der heutigen Folge der KI Kantine geht es um die große Frage: Wer nutzt ChatGPT wie – und warum?
Buschi analysiert, wie sich die Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT über verschiedene Altersgruppen hinweg unterscheidet:
- Boomer: pragmatische Google-Ersatz-Nutzer ohne große Vision – Fragen stellen, Antworten bekommen, fertig.
- Junge Erwachsene: ChatGPT als persönlicher Assistent für Karriere, Alltag und Lebensentscheidungen.
- Generation Z: Die KI als Betriebssystem – mit Langzeitgedächtnis, Prompt-Strategien und komplexen Setups.
- Alle gemeinsam: nutzen KI kreativ – zum Spielen, Basteln, Personalisieren.
Dabei bleibt eine Erkenntnis hängen: Wer glaubt, unersetzlich zu sein, hat vermutlich noch nicht erkannt, wie gut KI bereits funktioniert.
Denn: Nicht die KI ersetzt dich. Sondern jemand, der besser damit umgehen kann.
Denn: Nicht die KI ersetzt dich. Sondern jemand, der besser damit umgehen kann.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.
Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.
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Transkript
Also, ich zähl ja nun schon auch zu
den Boomern und je mehr ich mich mit
der KI-Thematik beschäftige, umso desillusionierter kann jemand
schon werden.
Ich glaube, es ist sinnvoll zu reflektieren, welche
Arbeitsschritte ersetze ich bereits selber durch.
Ich kenne den Chef von Uber, der hat
das mal so auseinandergeputzt.
Der sagt, verschiedene Altersgruppen benutzen Chat-GPT komplett
unterschiedlich.
Man hört den Spruch so oft, aber ich
habe das Gefühl, da ist jemand, der sich
besser mit KI auskennt.
Fangen wir mal mit älteren an, also mit
uns.
Die Boomer, die nutzen Chat-GPT eigentlich oft
wie Google.
Das ist ganz pragmatisch.
Also die fragen dann zum Beispiel, was ist
der Unterschied zwischen HDMI und einem Displayport?
So was in der Richtung.
Also praktisch, aber es ist einfach gestrickt.
Aha.
Ja, und was das Spannende ist, in dieser
Generation fehlt oft ein bisschen die Vorstellungskraft, was
so KI noch alles könnte.
Also so richtig tief integrieren, das machen die
nicht.
Es bleibt mehr so bei der Suche nach
Infos.
Da gibt es kein Workflow oder Agenten, da
gibt es keine Automatisierung.
Einfach fragen, Antwort kriegen, fertig.
Interessant.
Und dann gibt es da die jungen Erwachsenen,
also so Mitte 20 bis Anfang 30.
Die gehen da ganz anders dran.
Die benutzen Chat-GPT so wie einen digitalen
Coach.
Karriereberatung, Beziehungsfragen, Alltagsentscheidungen.
Die schreiben quasi, hallo Chatty, soll ich mich
auf den Job bewerben oder lieber erstmal ein
Sabbatical machen?
Und lassen sich von der KI richtig beraten.
Die sagen dann, bevor ich eine Entscheidung treffe,
rede ich erstmal mit dem GPT drüber.
Die sehen die KI wirklich als persönlichen Assistenten,
der sie kennt, der den Kontext hat, die
Erinnerungen hat.
Sie sind fast schon so wie ein digitaler
Lebensberater mit Dauerauftrag.
Und dann gibt es noch die Generation Z,
also die, die jetzt gerade studieren oder gerade
den Job starten.
Die sind noch ein bisschen krasser drauf.
Für die ist Chat-GPT gar kein Tool
mehr, sondern schon so ein Betriebssystem.
Die speichern sich Prompts ab, die verknüpfen Tools
miteinander, die nutzen die Langzeitgedächtnisfunktion, die bauen sich
ein eigenes Setup für Uni und für die
Arbeit und auch für private Projekte.
Und die wissen schon sehr genau, wie sie
ihr Betriebssystem nutzen müssen, damit es nicht auffällt,
dass sie das nutzen.
Also zum Beispiel für die Studenten, wo es
ja nicht gerne gesehen ist.
Und die haben dann wirklich eine Methode gefunden,
absichtlich schlechtere Prompts zu schreiben, damit die Antwort
natürlicher wirkt.
Der Text soll gar nicht so glatt wirken.
Die haben mittlerweile so ein Gefühl dafür entwickelt,
wie man mit der KI spricht, sodass sie
dann nicht wie eine KI klingt, wenn sie
antwortet.
Das ist schon echt richtig geil.
Interessant.
Aber quer durch alle Altersgruppen gibt es natürlich
auch noch die Kreativen, die Bilder generieren und
kleine Stories basteln und den Social-Media-Content
personalisieren.
Aber das ist eher verspielt.
Aber das ist auch gut.
Spielen ist wichtig und ist auch sehr gut.
Man verliert da auch ein bisschen die Hemmungen.
Unterm Strich zeigt sich, dass die Nutzung von
KI auch immer ein Spiegel der Lebensrealität ist.
Die Älteren suchen Infos, die Jüngeren suchen Antworten
und die ganz Jungen bauen sich gleich ein
ganzes System drumherum.
Und in dem Zusammenhang ist es dann auch
gar nicht so überraschend, dass die Älteren viel
mehr der Überzeugung sind, dass sie durch KI
gar nicht ersetzt werden können, also dass sie
quasi unersetzlich sind.
Und das liegt dann halt auch zum Teil
daran, dass sie sich gar nicht vorstellen können,
dass die KI heute schon mehr kann als
sie.
Also ich zähle ja nun schon auch zu
den Boomern.
Und je mehr ich mich mit der KI
-Thematik beschäftige, umso desillusionierter kann man schon werden.
Ich glaube, es ist sinnvoll zu reflektieren, welche
Arbeitsschritte ersetze ich bereits selber durch KI und
was ist dann von oben betrachtet überhaupt noch
mein Input?
Und kann dieser Input ehrlicherweise auch schon durch
eine KI ersetzt werden?
Man hört den Spruch zu oft, aber nicht
die KI wird dich ersetzen, aber jemand, der
sich besser mit KI auskennt, wird dich ersetzen.
Und man kann es nicht anders sagen, wer
heute noch nicht mit KI arbeitet, der verpasst
schon ein bisschen den Anschluss.
Aber hey, wenigstens weißt du jetzt, warum deine
Tochter neulich meinte, Papa, Chachipiti ist wie mein
zweites Gehirn.
Da kannst du jetzt mal nachgoogeln, was sie
damit meint.
Ja, ja, sehr witzig.
Können wir jetzt endlich mal essen?
Das ist die KI-Kantine.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael
Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein
frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Pommes
und einer Beilage Skepsis.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Hier ist die KI-Kantine.