Die KI Kantine - Der Podcast

Michael Busch

ChatGPT vs. Claude – Was wir wirklich mit KI machen

OpenAI und Anthropic zeigen erstmals, wofür Millionen Menschen ihre Chatbots nutzen – und was sie lieber verschweigen.

24.09.2025 6 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge der KI Kantine spricht Buschi mit seinem Kollegen beim Mittagessen über die neue OpenAI-Studie zum Nutzungsverhalten von ChatGPT – und den Vergleich mit Claude von Anthropic. Sie schauen sich an, was die Top-Anwendungsfälle sind, warum „Kameradschaft“ im Report kaum auftaucht, und wie Marketing und Forschung ineinanderfließen. Außerdem reden sie über die gigantischen Wachstumszahlen, den Unterschied bei Entwicklernutzung und Automatisierung, und was das für Startups bedeutet. Am Ende bleibt die Frage: Sind das echte Nutzungsmuster – oder eher die Narrative, die die Anbieter gerade erzählen wollen? 

Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.

Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.

Neue Folgen erscheinen regelmäßig – meistens genau dann, wenn du dir eh gerade ein Tablett schnappst.

📬 Fragen, Feedback oder eigene KI-Erlebnisse? Schreib mir an podcast@ki-kantine.de

Alle Folgen & mehr: https://ki-kantine.letscast.fm/

Transkript

(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit. Mahlzeit. Sag mal, hast du mitbekommen, dass OpenAI eine Studie veröffentlicht hat, die beschreibt, wofür die Leute Chatshippe Team im Alltag eigentlich benutzen? Nö. Das ist im Prinzip die erste wirklich datengestützte Auswertung. Und Anthropic mit Claude hat auch Zahlen rausgegeben. Und das ist jetzt, finde ich, ziemlich spannend, weil man mal schwarz auf weiß sieht, wie hunderte von Millionen Menschen die Tools eigentlich einsetzen. Intressant. Und da kannst du sehen, dass bei Chatshippe Team fast 80 Prozent aller Konversationen in drei Hauptbereiche fallen. Das erste ist die praktische Anleitung. Also sowas wie Nachhilfe oder Ideen finden. Das sind knapp 30 Prozent. Zweitens ist Informationssuche, also der berühmte Google-Ersatz. Und drittens Texte entwerfen, überarbeiten, Mails formulieren. Das sind ungefähr ein Viertel. Aha. Und das Interessante ist, dass OpenAI die Nutzung in drei verschiedene Muster einteilt. In Fragen, in Tun und in Ausdrücken. Also ob man eben mal ein Rad einholt, mal aktiv etwas erstellen lässt oder sich selbst ausdrückt und reflektiert. Das Thema Agenten ist immer noch nicht im Mainstream angekommen. Denn selbst beim Tun ist es noch fernab von autologen Agenten. Du kannst zwar Chatshippe Team sagen, schreib mir mal den Mailtext. Aber schicken muss es immer noch selber. Das macht Chatshippe Team nicht. Oder vielmehr, es könnte das wahrscheinlich, aber es macht damit eigentlich keiner. Aha. Aber jetzt kommt der heikle Teil. OpenAI verkauft ja diese Studie als Forschung. Es klickt aber vieles daran wie Marketing. So ein Beispiel. Companionship, also Kameradschaft, emotionaler Begleiter. In einer Harvard-Studie war das der Top -Anwendungsfall für Chatshippe Team. Und OpenAI sagt, es sind nur 1,9 Prozent. Das sind ja immer noch sehr viele, wenn du mal dir die Nutzerzahlen anguckst, die jede Woche. Aber im Report taucht es quasi nicht auf. Könnte also auch sein, dass OpenAI hier gar nicht möchte, dass das so groß thematisiert wird. Weil es ja schon sehr persönliche Daten und Einblicke erhält von den Personen. Und das ist natürlich im datenschutzrechtlichen Bereich ein großes Thema. Und wenn das sowieso nicht so viele machen, dann müssen wir da auch nicht weiter drauf eingehen. Interessant. Und so entsteht dann halt ein Ergebnis, das perfekt zum Geschäftsmodell passt. Frauen nutzen mittlerweile Chatshippe Team genauso viel wie Männer, sogar ein bisschen mehr. Und junge Leute sind stark vertreten. Und in ärmeren Ländern wächst die Nutzung schneller. Das bedeutet, das Bild einer demokratisierenden Technologie, dem werden sie sehr gerecht. Und das kann natürlich OpenAI alles strategisch gut gebrauchen. Und diese Wachstumszahlen sind wirklich irre. Für Ende 2025 wird prognostiziert, dass es zwischen 800 und 900 Millionen wöchentliche Nutzer gibt. Und Chatshippe Team ist global schneller verbreitet als damals das Internet. Die haben weniger als drei Jahre gebraucht. Das Internet hat über 20 Jahre gebraucht, bis die Mehrheit der Nutzung außerhalb Nordamerikas lag. Aha. Und noch spannender wird es im Vergleich zu Clot. Bei Clot ist Coding der Haupttreiber, 36%. Bei Chatshippe Team sind es nur 4%. Das heißt also, der Entwickler geht viel häufiger zu Clot. Und das liegt natürlich an dem Tool Clot Code. Das ist echt das beste Tool dafür. Und OpenAI hat da jetzt einen Konkurrenten erschaffen. Der soll zwar auch echt gut sein, aber frisst so relativ viele Credits. Und wenn deine Credits aufgebraucht sind, dann heißt es so, jetzt kannst du erst mal gar nichts machen. Und die Anthropic-Studie zeigt auch, dass Clot viel stärker für Automatisierung genutzt wird. Also die kompletten Workflows über die API. 77% der geschäftlichen Nutzung sind Automatisierung. Das ist schon ein ganz anderes Level als bei OpenAI. Interessant. Dann kommen wir mal zur Zukunftsfrage. Einerseits zeigt sich, dass es ein sehr großes Vertrauen in OpenAI und Clots gibt. Die Leute holen sich wirklich Rat für Gesundheit, Beziehungen, Beruf. Andererseits fragen sich viele Gründer, lohnt es sich für mich überhaupt, so spezialisierte KI-Startups zu gründen? Es gibt tolle Nischen, Nachhilfe, Textkorrektur, Recherche. Und die könnten milliardenwert sein. Aber gleichzeitig weiß man, dass OpenAI irgendwann diese Kernfunktion selber einbauen wird. Dann ist dein Startup vielleicht morgen schon völlig überflüssig. Also zusammengefasst, die Leute nutzen KI sehr pragmatisch. Anleitungen, Infos und Schreiben. Und währenddessen positioniert sich Clot viel stärker als Werkzeug für Entwickler und Automatisierung. Und die haben als Zielgruppe auch ganz klar die Industrie. OpenAI will eigentlich an den Endnutzer. Aber es stellt sich wirklich die Frage, sind das echte Nutzungsmuster? Oder sind es eher Marketing-Stories, die die Anbieter gerade erzählen wollen? Rate mal, was mein Nutzungsmuster in der Kantine ist. Mehr essen, weniger reden. Können wir jetzt endlich mal essen? Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Pommes und einer Beilage Skepsis.