Doch keine Blase – warum der KI-Boom real ist
Sechs starke Argumente, warum die aktuelle KI-Euphorie kein Strohfeuer ist – und warum diesmal wirklich Substanz hinter den Milliarden steckt.
22.10.2025 6 min
Zusammenfassung & Show Notes
Nach der letzten Folge über die möglichen Warnzeichen einer KI-Blase widmet sich Buschi diesmal der Gegenseite: den Argumenten, die gegen eine spekulative Überhitzung sprechen.
Er zeigt, warum das aktuelle Wachstum im KI-Sektor auf realen Umsätzen, echter Nachfrage und solider Finanzierung basiert – und warum sich die heutige Situation fundamental von der Dotcom-Blase unterscheidet.
Eine Folge über Substanz, Skalierung und die vielleicht nachhaltigste technologische Revolution unserer Zeit.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.
Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.
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Transkript
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit.
Mahlzeit.
Sag mal, du kannst dich noch erinnern, dass
wir über diese mögliche KI-Blase gesprochen haben,
oder?
Klar, so vergesslich bin ich nun auch wieder
nicht.
Aber wie immer an der Börse, es gibt
auch eine andere Seite der Medaille.
Und es gibt auch viele Analysten, die sagen
inzwischen, dass es gar keine Blase ist.
Und die Argumente dafür sind auch nicht schlecht.
Also, Zeit für die Gegenthese.
Erstes Argument, das Wachstum ist echt.
In der Dotcom-Zeit, da hatten viele Firmen
so astronomische Bewertungen, aber gar keinen Umsatz.
Oder kaum Umsatz.
Und heute sieht es anders aus.
Nvidia zum Beispiel, 46 Milliarden Dollar Umsatz im
Quartal.
Damals gab es ganz hochgehypte Projekte, die hatten
9 Millionen im ganzen Jahr.
Das ist dann doch nicht so wirklich ein
Hype, sondern das scheint wirklich Geschäft zu sein.
OpenAI und Anthropic, die machen reale Umsätze mit
echten Kunden.
Nicht mit Werbeversprechen.
20 Milliarden Dollar werden von Unternehmen bezahlt, die
die KI wirklich nutzen.
Ein Produkt, das es vor drei Jahren noch
gar nicht gab.
Sieht also eher wie eine Cash-Cow aus,
als wie eine Luftnummer.
Interessant.
Das zweite Argument ist, dass die Branche wirklich
solide finanziert ist.
Das sind große Player, Microsoft, Google, Amazon, Meta.
Und die sitzen halt auf prall gefüllten Kassen.
Da gibt es keine gefährlichen Kredithebel oder spekulative
Schulden.
Microsoft hat sogar mehr liquide Mittel als die
US-Regierung.
Was allerdings wohl nicht so wirklich eine Kunst
ist.
Und das ist schon ein riesiger Unterschied zu
der früheren Blase.
Damals waren so viele Unternehmen hochverschuldet.
Heute finanzieren sie sich eigentlich aus dem Cashflow.
So ein Cash ausgelöst durch eine Kreditklemme.
Das ist aktuell praktisch ausgeschlossen.
Aha.
Und das dritte Argument, habe ich schon ein
bisschen im zweiten Argument erwähnt.
Die Nachfrage ist ja real und wächst rasant.
OpenAI verarbeitet jährlich rund drei Quadrillionen Tokens.
Google hat die Nutzung innerhalb von zwei Monaten
verdoppelt.
Es gibt Power-User, die verbrauchen alleine über
eine Billion Tokens.
Das ist keine spekulative Fantasie.
Das ist Infrastruktur, die unter Volllast läuft.
Und das Interessante ist, das eigentliche Risiko ist
derzeit nicht das Overbuilding, also zu viel Ausbau,
sondern das Underbuilding.
Die Nachfrage steigt schneller und schneller.
Und Rechenzentren können gar nicht so schnell gebaut
werden.
Aha.
Das vierte Argument, die Hardware, die man für
die KI braucht, die lebt doch länger als
gedacht.
Die Skeptiker sagen, so GPUs, also Grafikprozessoren von
NVIDIA, sind nach zwei Jahren veraltet.
Aber Oracle zum Beispiel verdient immer noch gutes
Geld mit alten Chips von 2020.
Das sind Ampere-Chips.
Diese Dinger laufen immer noch zuverlässig und die
Margen sind sehr hoch.
Also wenn sich die Lebensdauer von diesen GPUs
von zwei auf fünf Jahre verlängert, bedeutet das
schon Hunderte von Milliarden Unterschied.
Und plötzlich sieht die Rechnung für Rechenzentren ganz
anders aus.
Interessant.
Das fünfte Argument, der Markt ist in Bewegung.
Er ist aber nicht im Panikmodus.
Das Geld, was zurzeit reingesteckt wird, ist vor
allem von institutionellen Investoren.
Da sind nicht die ganzen kleinen Anleger drin,
wie 1999.
Und Jeff Bezos sagte mal, wir erleben keine
finanzielle Blase, sondern eine industrielle.
Das heißt, selbst wenn zu viel investiert wird,
bleibt der Gesellschaft ja noch der Nutzen.
Das ist ein bisschen so wie beim Eisenbahnboom
im 19.
Jahrhundert, weil viele Firmen sind damals pleite gegangen,
aber die Schienen, die blieben ja liegen.
Und schließlich das sechste Argument.
Das zukünftige Wachstum wird vielleicht unterschätzt.
Die meisten Unternehmen kratzen ja erst an der
Oberfläche.
83 Prozent der CEOs planen, in den nächsten
zwölf Monaten zwischen 10 und 40 Prozent ihres
Budgets in KI zu stecken.
Und das ist eine gigantische Verschiebung quer durch
alle Branchen.
Und jetzt haben wir die ganze kommende Generation
von diesen embodied AIs, also physisch verkörperte KI
in Robotern.
Die spielt aber gar nicht mit rein.
Wenn diese Maschinen mal in den Serien gehen,
dann explodiert die Nachfrage nach Rechenleistung nochmal.
Interessant.
Das klingt also dann doch nicht nach Strohfeuer,
sondern nach dem Beginn einer neuen industriellen Ära.
Denn wie ich schon gesagt habe, die Dotcom
-Blase war eine Wette auf Zukunftsversprechen.
Der KI-Boom ist eine Wette auf laufende
Umsätze.
Ich habe da jetzt das Für und das
Wider, dass es eine KI-Blase ist, beschrieben.
Die Wahrheit liegt natürlich wie immer dazwischen.
Also KI ist kein Selbstläufer, aber es ist
auch keine Seifenblase.
Und ob der Markt überhitzt oder einfach sich
nur aufwärmt, das hängt weniger von den Zahlen
ab, sondern eher davon, wie rational wir alle
damit umgehen.
Mir was lieber, mein Essen wird sich ein
bisschen erwärmen.
Können wir jetzt in Limon essen?
Das ist die KI-Kantine.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael
Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein
frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Pommes
und einer Beilage Skepsis.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Hier ist die KI-Kantine.
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