KI beim Coden: Schnell ist nicht gleich schlau
Warum wir KI nicht nur nutzen, sondern auch hinterfragen müssen
21.05.2025 5 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Folge der KI Kantine geht es um ein unangenehmes Thema: Wie KI-Tools wie Copilot, ChatGPT oder Cursor unsere Programmiergeschwindigkeit steigern – aber dabei unser Verständnis und unser Handwerk ausbremsen. Buschi erklärt, warum Entwickler mehr brauchen als schnelle Snippets: ein mentales Modell, Wiederholung und echte Auseinandersetzung mit dem Code. Denn wer nichts versteht, kann auch nichts debuggen.
KI macht dich schneller – aber auch besser?
In dieser Folge spricht Buschi mit seinem Kantinenkollege über eine unbequeme Wahrheit: Viele Entwickler lassen sich heute Code von KI schreiben – verstehen ihn aber nicht mehr richtig. Das spart Zeit, birgt aber auch große Risiken. Was passiert, wenn der Code mal nicht funktioniert? Warum ist Wiederholung so wichtig fürs Lernen? Und wie kann man die KI bewusst nutzen, ohne dabei seine Fähigkeiten zu verlieren?
👉 Themen der Folge:
- Was Programmieren mit Navi fahren zu tun hat
- Warum Verständnis wichtiger ist als Geschwindigkeit
- Was beim Debuggen plötzlich richtig weh tun kann
- Wie du die KI wie einen Junior behandelst – nicht wie deinen Chef
Diese Folge richtet sich an alle, die KI beim Programmieren nutzen – aber auch verstehen wollen, was sie da eigentlich tun.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.
Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.
Neue Folgen erscheinen regelmäßig – meistens genau dann, wenn du dir eh gerade ein Tablett schnappst.
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Transkript
(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit.
Mahlzeit.
Sag mal, hast du eigentlich mittlerweile mal mit
Chet GPT irgendwas programmiert?
Ich hab mir jetzt mal von Chet GPT
ein kleines Skript schreiben lassen.
Für meinen Raspberry Pi.
Hat irgendwie funktioniert, aber so richtig verstanden hab
ich's nicht.
Ja, genau darum geht's.
Ich hab nämlich neulich mal was gelesen, und
das hat mir echt zu denken gegeben.
Wir Entwickler werden durch die KI zwar schneller,
aber auch irgendwie flacher.
Früher, da hast du halt Code geschrieben, der
hat nicht funktioniert.
Du hast versucht es zu korrigieren, dann hast
du in irgendwelchen Dokus nachgelesen, und das war
so ein Circle of Doom.
Du hast es immer wieder versucht, und irgendwann
mal warst du fertig.
Du hast ordentlich was dabei gelernt, und beim
nächsten Mal war die Lernkurve halt geringer.
Und wenn du heute einfach nur einen Prompt
schreibst, dann bekommst du im Idealfall von der
KI noch ne Möglichkeit auszuwählen, welchen Pfad du
gehen willst.
Aber im Prinzip, wenn du das mal ausgewählt
hast, sagst du, mach es, und zack, ist
die Funktion fertig, und wenn's gut läuft, funktioniert
sie sogar.
Klingt doch erstmal gut, oder?
Klar ist es gut, aber wenn du gar
nicht verstehst, wie der Code funktioniert, wie willst
du dann reparieren, wenn mal was schief läuft?
Und in dem Artikel, den ich gelesen habe,
stand auch wirklich ein sehr, sehr schlauer Satz,
und zwar sagt der, wir erschaffen eine Generation
von Entwicklern, die sehr schnell im Shipping sind,
aber sie können überhaupt nicht mehr erklären, warum
der Code überhaupt funktioniert.
Interessant!
So ein Phänomen habe ich früher schon wirklich
öfter erlebt, dass du im Prinzip dasselbe, was
du schon oft gemacht hast, programmieren willst, und
auf einmal fällt dir nicht mehr ein, ist
das jetzt ne geschwungene Klammer, ist das ne
runde Klammer?
Und dann musst du halt irgendwie zurückscrollen und
guckst, wie du es das letzte Mal gemacht
hast.
Aber trotzdem hast du die Sachen schon mehr
im Kopf, als das jetzt der Fall ist.
Heute wartet man irgendwie viel mehr, dass das
Autocomplete dir hilft, und die KI dir vorschlägt,
wie deine Zeile zu beenden ist.
Das fühlt sich dann irgendwie so an wie
Autofahren mit Navi, ne?
Da kommst du auch manchmal an, hast die
ganze Zeit aufs Navi gehört, und so richtig
erinnern, wie der Weg war, kannst du dich
dann auch nicht mehr.
Da ist es ja schon lustig, dass einige
ihr KI-Helfer Co-Pilot nennen, oder?
Ja, ja, sehr witzig.
Naja, manchmal entscheide ich mich halt ganz bewusst,
den einfachen Weg nicht zu gehen, sondern zwinge
mich quasi, eine Sache auch mal wieder ohne
KI zu schreiben.
Einfach um das Gefühl nicht ganz zu verlieren.
In dem Artikel sagt er ja auch, Wiederholung
ist, wie man lernt, und das nimmt dir
im Prinzip die KI weg.
Ja, da hast du recht.
Ja, und richtig kritisch wird es halt wirklich,
wenn was kaputt geht.
Dann nützt dir dein Prompt auch nichts mehr,
weil die KI ja nur geraten hat, aber
nicht wirklich versteht, was dein System macht.
Klar, ich habe die KI auch schon mal
so lange debunken lassen, immer wieder und immer
wieder, bis irgendwann mal, eher so Lucky Shot
mäßig, auf einmal wieder funktioniert hat.
Aber auf dem Weg, bis sie das repariert
hat, hat sie wieder so viele andere Sachen
umgestellt, dass man irgendwann überhaupt nicht mehr durchblickt,
was sie gemacht hat.
Ich finde ja beim Programmieren, da brauchst du
irgendwie so ein mentales Modell, also so ein
Bild, was du in dir drin hast, wie
alles zusammenhängt.
Aber wenn du dir das selber nicht aufgebaut
hast, dann bist du echt aufgeschmissen.
Man kann halt nichts debunken, was man selber
nicht verstanden hat.
Aha.
Also KI ist schon ein super praktischer Kollege,
aber du musst trotzdem schon selbst denken.
Am Ende bist ja du der Entwickler.
Oder zumindest der, der verstehen muss, warum der
Raspberry Pi plötzlich blinkt.
Okay, okay.
Ich versuche es mal mit Verstehen statt nur
Kopieren.
Aber können wir jetzt endlich mal essen?
Das ist die KI-Kantine.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael
Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein
frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Brons
und einer Beilage Skepsis.
Wir sitzen in der KI-Kantine.
Hier ist die KI-Kantine.