Die KI Kantine - Der Podcast

Michael Busch

Von Deepseek zu Vibe Coding – das neue GenAI-Ranking

Warum Google vom belächelten Verlierer zum Comeback-König wurde und welche Trends jetzt zählen.

10.09.2025 7 min

Zusammenfassung & Show Notes

Vor sechs Monaten war Deepseek noch der Shootingstar, heute spricht kaum noch jemand davon. Stattdessen erlebt Google ein starkes Comeback mit gleich vier Apps in den Top 50 – darunter Gemini und NotebookLM. In dieser Folge der KI Kantine geht es um die Veränderungen im neuen GenAI-Ranking von Andreessen Horowitz: von der Stabilisierung der großen Player über den Durchbruch von Vibe-Coding-Plattformen bis hin zum ersten Auftauchen von General-Agent-Plattformen. Buschi nimmt dich mit in die KI Kantine und zeigt, wie sich die GenAI-Landschaft von Chaos zu Stabilität bewegt – ohne ihre Überraschungen zu verlieren.

Hier gehts zur Top100-Liste von Andreesen Horowitz: https://a16z.com/100-gen-ai-apps-5/


Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch – Entwickler, Unternehmer und neugieriger Kantinenphilosoph.

Hier geht’s regelmäßig zur Mittagspause um Künstliche Intelligenz im echten Entwickleralltag – verständlich, praxisnah und mit einer Prise Skepsis.

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Transkript

(Transkribiert von TurboScribe.ai. Upgrade auf Unbegrenzt, um diese Nachricht zu entfernen.) Mahlzeit. Mahlzeit. Sag mal, kennst du eigentlich Andresen Horwitz? Noch nie gehört. Das ist so eine Venture Capital Firma. Und die bringen alle sechs Monate so ein Ranking aus der Top 100 Gen AI Apps. Und das ist echt ganz spannend, wenn man die jetzige Ausgabe mit der von vor sechs Monaten vergleicht. Aha. So vor einem halben Jahr, da war alles noch echt wie im Rausch. DeepSeek war da der große Name. Die waren der Shooting Star. Die haben mit wenig Aufwand das erreicht, wofür amerikanische Firmen enormes Geld reinstecken mussten. Und man konnte bei denen zum ersten Mal sehen, wie die KI denkt. Also die gaben zum ersten Mal so einen Blick in den Maschinenkopf. Aber das war vor sechs Monaten. Erst Komet, dann Sternschnur. Von DeepSeek redet heute eigentlich keiner mehr. Und ich denke, es benutzt auch so gut wie niemand mehr. Aha. Aber inzwischen sieht man dann, dass sich die ganze Landschaft ein bisschen beruhigt. Die großen Player wie OpenAI und Perplexity und Claude, die sitzen stabil auf ihren Plätzen. Aber es gibt einen, der überrascht ein bisschen. Das ist nämlich Google. Die waren vor zwei Jahren, und letztes Jahr hießen das, das sind die großen KI-Verlierer. Die kriegen nichts auf die Reihe. Die haben in den ersten Versuchen, ihre eigene KI zu benutzen, empfohlen, dass man Klebstoff auf die Pizza machen soll. Also man hat sich schon fast belächelt. Aber jetzt haben die in den Top 50, glaube ich, vier Apps. Interessant. Gemini ist auf Platz 2, gleich hinter JetGPT. Prozentual natürlich bei Weitem nicht so groß. Sie haben 12% Marktanteil da auf den Traffic gerechnet. Aber dann haben sie noch Google AI Studios und besonders Notebook LM. Notebook LM ist auf Platz 13. Wenn man sich überlegt, dass das am Anfang eher wie so ein Technik-Demo aussah. Also du konntest ja da Texte und YouTube -Videos und so weiter alles hochladen. Das zusammenfassen lassen und dann sogar in einer Art von Podcast präsentieren. Da gab es also zwei Journalisten, also KI -Journalisten, die haben sich unterhalten über das, was in den Dokumenten drin stand. Und man konnte noch so ein Briefing davon sich ausdrucken lassen und auch so eine Lernhilfe. Aber offensichtlich ist es kein Gimmick gewesen. Die Leute nutzen das regelmäßig. Ich übrigens auch. Dann hat Google ja dieses Videomodell, dieses VO3 rausgebracht. Das hat im Mai auch einen ordentlichen Traffic -Schub ausgelöst. Lustig ist, dass es vor sechs Monaten noch hieß, KI-Video haben uns die Chinesen oder hat dem Rest der Welt die Chinesen den Rang abgelaufen. Die Chinesen sind, was das betrifft, die effektivsten und haben die besten Modelle. Plötzlich kommt da so ein US-Modell und ist besser, weil es waren die ersten, bei denen man gleichzeitig durch die KI Ton und Bild erzeugen lassen konnte. Sonst musstest du das eigentlich immer so machen. Du hast den KI-Bild erzeugt und du hast eine MP3-Spur gemacht und dann hast du so ein Lip-Syncing gemacht. Das heißt, die KI hat dann dieses Bild als Video weiterentwickelt und beachtet, dass die Mundbewegungen zu dem Text passen, der über MP3 dazu gepackt wird. Auf einmal hattest du viel mehr Freiheiten und konntest das alles in einem Block machen. Ein anderer Trend, der so richtig durchgestartet ist, und darüber haben wir schon mehrfach gesprochen, ist Vibe-Coding. So vor einem halben Jahr war das noch so ein Randphänomen. Cursor, Bold, Lovable, V-Zero, die fingen alle erst an. Aber heute ist zum Beispiel Lovable auf Platz 23. Es gibt so Reblit heißt es, die sind auf Platz 41. Zusammen haben diese ganzen Vibe-Coding-Plattformen über 50 Millionen monatliche Besucher. Das ist keine Eintagsfliege mehr und die verdienen auch richtig Geld. Die Leute sind bereit, für sowas Geld zu bezahlen. Aha. Das liegt aber auch daran, dass die Qualität, die du bekommst, richtig gut ist. Du aber schnell einen Countdown siehst, dass du jetzt noch zwei Anfragen für diesen Tag starten darfst und dann wieder einen Tag warten musst und dann wieder fünf, sechs Anfragen machen darfst. Der Leidensdruck, der ist schon groß, weil du ja nicht weitermachen kannst, wenn du diese Tools nutzen willst. Und dann zahlst du halt die 20 Dollar im Monat. Und diese Vibe-Coding-Tools nutzt du ja nicht mehr mittlerweile so, wie man das am Anfang gedacht hat. Und wie sie es auch heute noch bewerben. Ein Satz und du hast eine fertige App. So funktioniert es ja nicht, sondern man hat quasi einen sehr fleißigen Mitarbeiter. Du bist dann eigentlich mit so einer Art Co-Piloten ständig im Austausch. Ich benutze es, wie gesagt, viel. Und das ist manchmal wirklich so, dass du dich über deinen Kollegen jetzt entweder ärgerst oder sagst, boah, das ist aber eine saugute Idee, auf die bin ich überhaupt nicht gekommen. Und dann heißt es auf einmal so, nächstes Gespräch mit deinem Kollegen kannst du erst morgen wieder führen. Und dann guckst du mal, was noch auf dem Konto ist. Und in diesem Ranking taucht jetzt auch zum ersten Mal so eine General Agent Plattform auf. In der OpenAI App oder bei Cloth usw. Da kriegst du deine Agenten ja als Teil noch mit dazu. Aber jetzt gibt es eine Plattform, die in dieser Liste auftaucht. Die ist jetzt kein großes Modellunternehmen. Die heißt Manus AI. Das sind auch Chinesen. Und wenn sich das durchsetzt, haben wir vielleicht einen breiteren Agentenmarkt. Über Agenten haben wir ja auch schon mal geredet in der Vergangenheit. Auch hier hat Google übrigens etwas in der Pipeline. Interessant. Also unterm Strich kann man sehen, was vor sechs Monaten noch das große Ding war. Deepseek, das hat sogar die Börse beeinflusst. Die ganzen KI-Firmen wurden so ein bisschen belächelt, dass mit 6000 KI-Chips mehr erreicht werden konnte, als mit den Millionen, die die anderen einsetzen. Und das ist heute fast vergessen. Dass Google sich wieder so in den Vordergrund drängelt, hat man irgendwie auch nicht für möglich gehalten. Vibe-Coding ist auch mehr im Mainstream angekommen, als man gedacht hätte. Also wir erleben gerade so einen Übergang vom Chaos zur Stabilität. Und wenn du mich fragst, in sechs Monaten werden wir wieder total überrascht sein. Vielleicht gibt es dann wirklich viel mehr von diesen Agent-Anwendungen oder irgendeine App, an die wir heute noch überhaupt nicht denken. Bei der KI ist die Halbwertszeit immer noch kürzer als die von Bananen. Ja, die Bananen haben wir ja auch zum Nachtisch heute. Können wir jetzt in Limo essen. Das ist die KI-Kantine. Wir sitzen in der KI-Kantine. Die KI-Kantine ist ein Projekt von Michael Busch, der auch beim nächsten Mal wieder ein frisches KI-Gericht auftischt mit einer Prise Pommes und einer Beilage Skepsis. Wir sitzen in der KI-Kantine. Hier ist die KI-Kantine.